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Toedi2010

DAV Sommerhochtour zum Tödi -  Juli 2010
von Süden - Chamona Punteglias

Oben. der Tödi in seiner klassischen Ansicht von Norden. So bekamame wir ihn nie zu Gesicht, weil wir von der Südseite - aus dem Vorderrheintal - gekommen sind

Auf dem Programm stand der große alte Bündner, der Tödi 3614m. Im weiten Umkreis gibt es keinen Gipfel, der nur annähernd seine Höhe erreicht, nur Richtung Westen kommt nach ca. 30km mit der Dammstockkette der Urner Alpen wieder ein ähnlich hohe Erhebung. Die klotzartige Erhebung trägt oben eine Firnkalotte und der von dort im Bogen nach Norden in eine enge Gletscherschlucht abfließende Bifertenfirn kann einige Brüche und Spaltenzonen in echte westalpinem Ausmaß aufweisen. Auch der Höhenunterschied vom Gipfel ins nördlich anschließende LinthaI im Glarnerland ist mit 2800 Meter in westalpinen Dimensionen angesiedelt, also ein richtig schönes Ziel..


Im Vorfeld gab es mal wieder ein wenig hin und her, diesmal nicht wegen des Wetters, aber wegen Terminschwierigkeiten. Ich konnte mich anfangs auch nicht recht entscheiden, ob wir von der Glarner Seite – von Linthal über dis Schlucht ins Sandtal und über die Fridolinshütte oder doch lieber von Süden, der Bündner Seite aus dem Rheintal, über die Chamona Punteglias antreten sollten. Da sich die Mehrzahl der Interessenten dann wegen Terminschwierigkeiten auf eines 2 Tages Aktion am Wochenende einschoss, entschied ich schließlich, das Ganze über die vermeintlich kürzere und ruhigere, aber weniger spektakuläre Bündner Seite anzugehen, da die Chamona Punteglias für uns verbliebene 6 Personen auch am Wochenende gerade noch Lager frei hatte.

So kurbelten wir dann am späten Vormittag aus dem Rheintal zuerst nach Schlans hinauf und dann die mautpflichtige Alpstraße zur Alp Schlans, wo aber selbst auf 1700 m die Sonne noch stechend herunterheizte. Bei der Wanderung leicht fallend hinüber ins Val Punteglias türmten sich dann die Quellwolken deutlich mehr, und pünktlich zum Begin des steilen Abschnitts neben den gut 400 Meter hohen Wasserfällen spendeten diese Schatten und sogar vereinzelte kühlende Tropfen. Nach gut 2 h auf der Hütte angekommen, gab es erst ein Radler und dann einen Erkundigungsausflug in die flache Schwemmebene, die sich von der Hangkante nach hinten ins Tal erstreckt und eine sehr urweltliche Szenerie bildet mit einem bunten Mix an verschiedenen Gesteinsarten und einem Schuttbedeckten Gletscherausläufer , der hier trotz südseitiger Ausrichtung unter den Felsschüsseln um den Bifertenstock bis auf 2400 herunterleckt. Dann kam doch das Gewitter und in der kleinen Gasstube der Puntegliashütte waren allmählich alle Plätze voll besetzt und Fritz und Albert hatten alle Hände voll zu tun mit der Bewirtung.
Bei Abendessen kristallisierte sich heraus, dass nahezu alle Gruppen den Tödi als Ziel hatten, was bei mir gewisse Bedenken vor allem wegen der als steinschlaggefährdeten Passage an den Ketten zur Porta da Glims verursachte. Draußen hatte es zwar noch mal kurz geregnet und dicht bedeckten Himmel, aber die Prognose für den nächsten Tag war gut So suchten dann auch wir 6 als letzte kurz vor 10 Uhr die engen Lager auf: Trotz der Enge konnten einige sogar ein paar Stunden richtiggehend schlafen (dank Mannis Schlummertrunk).

Beim ersten Blick nach draußen nach dem Wecken um 3 Uhr erst mal Ernüchterung, relativ starker Regen und dicker Nebel ließ einige Gruppen umdisponieren und wieder ins warme Bett schlüpfen. Wir dagegen nahmen unser Frühstück (selbstgebackenes Brot) betont gemütlich ein und zögerten so den Aufbruch bis kurz nach 4 hinaus mit dem Vorteil, dass der Regen mittlerweile deutlich abgeklungen war. Nur noch leichtes Nieseln begleitete uns die erste Stunde und dank der vielen Steinmänner fanden wir den Weg durch die Steinwüste auch bei dichtem Nebel.

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