Trotz meiner Befürchtungen, an der Aufgabe kolossal zu scheitern, kamen wir dem Gipfel relativ komplikationsarm immer näher. Aber die über uns kreisenden Geier machten mich doch etwas nervös, auch die Tatsache, dass merkwürdigerweise der sonst übliche Redeschawall und das Stimmengewirr sehr moderat ausfielen, - war ich etwa viel zu schnell unterwegs ? Kurz vor dem Gipfel gab dann die blaue Aufhellung endgültig den Geist auf und dann hatte ich bei der Tourenplanung den Fehler gemacht, einen Gipfel mit einem großen, ebenen Plateau ohne schützende Felsen oder wenigstens Windgangeln auszusuchen, und Christoph hatte mir das mobile Damenklo nicht mitgegeben. Der Piz Kesch hatte sich mittlwerweile in Wolken versteckt, und es wurde frisch am Gipfel. Dafür hatten wir den ganzen Ostrücken runter guten Schnee, sogr durch letzte Strahlungsreste brauchbare Konturen und ich fand eine Einfahrt ins Tal nach links, wo wir durch die Lärchenschneißen weiter gute Sichtbedingungen hatten. Da wurde mir dann selbts die Passage auf der Talabfahrt mit Ihren eisenbahnschienenartigen alten Spurrillen verziehen und das kleine Tragestück zurück zum Bahnhof.
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