Von der Staumauer ging es am See entlang und unter den Spullerplatten hindurch in einer ¾ Stunde zur Ravensburger Hütte, in der wir einen großen Tisch und für jeden eine noch größere Portion Spaghetti organisieren konnten. Untergebracht waren wir im Winterraum im Kellergesch0ß, der zwar im ersten Augenblick einen etwas muffigen Eindruck machte, aber bei entsprechender Füllung des Lagers dann doch ganz gemütlich wurde, und wir waren komplett unter uns. So mussten wir es auch nach der Hüttenruhe nicht so ganz streng nehmen mit dem ruhig sein, und eine Abteilung genoss auch noch mal die Sternenpracht am mittlerweile vollkommen aufgeklartem Himmel bei einer Nachtwanderung um die Hütte.
Leider hatte sich am nächsten morgen der Himmel schon wieder ziemlich bezogen und auch die Prognose war im Laufe des Samstags immer schlechter geworden. Trotzdem peilten wir erst mal die Bellavista Wand 250hm ober der Hütte an. Beim Aufstieg vorbei an schöner Blumenpracht und an jungen Murmeltieren kam sogar noch etwas die Sonne heraus, aber als wir das letzte Stück hinauf zum Felsen zurücklegten, hingen im Westen schon die ersten Nebelfäden herunter. Dank zügigem Kletterstart und ein paar antriftenden Schauerstreifen konnten aber fast jeder ein bis 2 Touren Klettern, mit kalten Fingern zwar, bevor uns der Regen dann endlich doch erwischte. Es gab zwar keine richtige Deckung, dafür war der Schauer nur kurz und noch schneller wie die Wolken kam dann ein blaues Loch über den Spuller Schafberg herangezogen. Einige Touren trockneten rasch und man konnte auch wieder ein paar Begleitungsschichten ablegen. Ca 1h lang konnten wir so Sonne, Aussicht und warmen Fels genießen (vor allem schön die 3 Touren im rechten Bereich des Felsens), dann begann das Spiel von vorn. Während oben der Himmel zuzog, kroch auch unter uns eine bedrohliche Wolkenwalze über den See herein. Schnell noch in beginnendem Regen die eingehängten Touren fertiggeklettert und abgebaut, dann eilig in voller Montour durch den Regen über den mittlerweile recht glitschigen, nur angedeuteten Pfad Richtung Hütte hinunter. Dies erreichten wir dann zwar nass, aber doch bei auf kleine Pirouetteneinlagen unfallfrei, und ein schöner Kaffee oder eine Schokolade waren jetzt sehr willkommen. Bis wir trocken waren, hatte der Regen zwar wieder aufgehört, aber immer wieder zogen neuen Schauerlinien herein, so dass vorläufig Spielenachmittag angesagt war. Erst nach dem Essen konnten eine kleiner Abteilung der Luggiwand direkt hinter der Hütte einen Besuch abstatten, wobei dort auch in den leichteren Passagen teilweise etwas erschwerte Bedingungen zum Klettern herrschten. Als es allmählich dann doch besser abgetrocknet wäre, kam der nächste Schauer ums Eck und verpasste uns die zweite Dusche des Tages.
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